Es bleibt dabei: Diese Mannschaft ist so schnell nicht kleinzukriegen. Auch nicht, wenn sie personell auf dem Zahnfleisch geht. Oder wenn sie sich mal wieder kleine „Auszeiten“ gönnt, auf die der Trainer gerne verzichten würde. Die Fighting Farmers Montabaur haben ihre Saisonbilanz in der Regionalliga West weiter aufpoliert, bei den Kaiserslautern Pikes feierten die Westerwälder beim 19:13 (0:0, 6:0, 0:0, 13:13) den fünften Sieg im sechsten Spiel. Montabaur steht damit an der Tabellenspitze der Liga.
0:0 nach dem ersten Quarter. Das hatte zwei gute Gründe: Die Defense der Farmers sollten über nahezu die gesamte Spielzeit eine ganz, ganz starke Leistung abrufen: „Bis auf zwei, drei Blackouts hat die Defense sensationell gespielt, wirklich! Das war richtig stark und war am Ende ausschlaggebend für den Erfolg“, war Farmers-Headcoach Sebastian Haas voll des Lobes.
Offensiv gab es auch keine Punkte, auch das hatte seine Gründe: „Am Anfang ist es uns nicht gelungen, die Dinge wirklich zu 100 Prozent sauber durchzuspielen“, sagte Haas. „Deshalb haben wir zunächst auch kaum Punkte auf das Scoreboard gebracht.“ Immerhin waren es die Farmers, die das mit den Punkten änderten: Kurzer Pass von Quarterback Markus Wenning auf Nico Schön, der ließ einen langen Lauf über 45 Yards bis in die Endzone folgen. 6:0 – eine knappe, aber verdiente Führung zur Pause.
0:0 im dritten Quarter – das Spiel beim Tabellenletzten blieb weiterhin auf des Messers Schneide. Wenning ersetzte den am Knie operierten Spielmacher Christian Baader, zudem fehlte der Offensive US-Running Back Cornell Brown aus persönlichen Gründen. Dass da im ersten Spiel mit umgestelltem Personal noch nicht alles nach Plan lief, war mehr als verständlich.
13:13 im letzten Quarter – warum sollte es auch langweilig enden? Die Farmers legten als erstes Team nach, erhöhten nach 10-Yards-Pass von Wenning auf Schön auf 12:0. Drops gelutscht? Manche Farmers dachten das, machten die Rechnung aber ohne die Pikes. Die kamen per Touchdown auf 7:12 ran. Dann lief Thomas Fischbach das Leder zum 19:7 in die Endzone (Zusatzpunkt Nico Schön). Drops gelutscht? Manche Farmers dachten das, machten die Rechnung aber ein zweites Mal ohne die Pikes. Die verkürzten noch einmal auf 13:19. Das letzte Quarter verlief turbulenter als notwendig.
„Ich bin grundsätzlich mit der Leistung zufrieden, zumal wir eben sehr viel umstellen mussten“, sagt der Headcoach. „Wir müssen aber auch kritisch betrachten, was uns im letzten Quarter passiert ist. Da hatten einige wohl das Spiel beim Stand von 12:0 schon abgehakt. Wir müssen ein solches Ding einfach konzentriert zu Ende durchspielen und dürfen uns dann nicht noch so spät so blöde Scores fangen.“ Unter dem Strich aber blieb ein Team, welches mit viel Leidenschaft den fünften Saisonsieg eingefahren hat. Nach dem Wie fragt schon in einer Woche keiner mehr!