Ein spektakulärer Start. Eine ansteckende Atmosphäre. Ein Funke, der sofort übersprang – vom Team auf die Tribüne und wieder zurück. Diese ersten Minuten waren Balsam für die leidende Farmers-Seele, auch wenn die Gastgeber am Ende erneut mit leeren Händen dastanden: Montabaur verliert auch das Heimspiel in der GFL2 gegen die Ravensburg Razorbacks mit 20:49 (12:21, 8:14, 0:7, 0:7). Der Spitzenreiter wurde auch ohne Topspieler Malik Normann im Mons-Tabor-Stadion seiner Favoritenrolle gerecht.
Die Gäste begannen die Partie mit Ballbesitz und der Offense auf dem Feld – wenn auch zunächst nur für einen Spielzug: Tim Edmonds, US-Import in der Farmers-Defense, fing gleich den ersten Passversuch der Gäste ab und trug den Ball zum Interception-Touchdown in die Endzone. Und damit es nicht langweilig wird, verlief auch der Zusatzpunkt spektakulär: Der PAT der Farmers wurde geblockt, Razorback Jevonte Alexander nahm das Leder auf und trug es ebenfalls bis in die Endzone des Gegners zum 2:6.
„Der Spielbeginn war spektakulär“, sagte auch Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Ein Start, wie man ihn sich nur wünschen kann mit dem Touchdown. Das hat uns natürlich sehr geholfen ins Spiel zu finden. Da ging ein Ruck durch die gesamte Mannschaft und auch die Begeisterung von der Tribüne schwappte über das Feld zu uns rüber. Die erste Halbzeit hat uns gezeigt: Wir können auch mit solchen Teams mithalten.“
All dies gelang nämlich noch immer in personell angespannter Ausgangslage. Tim Edmonds, dem nach einer Hinausstellung in der Vorwoche eine Spielsperre gedroht hatte, durfte doch ran. Andere Leistungsträger wie US-Running-Back Zain Gower fehlten noch immer. Ein wichtiges Puzzleteil im Farmers-Kader. Der eigentlich für die Safety-Position verpflichtete Kaleb Leach wurde so erneut zum Starter in der Offense. Seine Qualität unterstrich der Amerikaner mit einem Touchdown-Lauf im ersten Quarter.
Qualitäten brachte aber auch Ravensburg mit, auch ohne den starken Läufer Malik Normann, der in Montabaur geschont wurde. Die Razorbacks brachten bis zur Pause fünf Touchdowns auf die Anzeigentafel – drei davon gingen auf das Konto von Jevonte Alexander. Dass Montabaur dennoch „nur“ zwei Scores zurücklag, hatte man dem Touchdown von Jochen Geier zu verdanken. Montabaur 20, Ravensburg 35 – so ging es in die Halbzeitpause.
Die Gäste stellten dann jedoch ihre Defensive um und fanden damit die richtigen Mittel, um weitere Punkte der Gastgeber zu verhindern. „Wir sind zur zweiten Halbzeit mit Ballbesitz rausgegangen und waren entschlossen, weiter an Ravensburg heranzukommen“, sagte Haas. „Aber wir haben dann nicht die gewünschten Lösungen gefunden, um die umgestellte Defensive der Razorbacks zu knacken. Und natürlich sind wir mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf dem Zahnfleisch gegangen.“
Nach der Hinausstellung von Tim Edmonds musste Kaleb Leach mehr und mehr Plays in der Defensive spielen, was ein weiteres Loch in das Offensiv-Personal riss. „Wir haben die Leistung aus Hälfte eins nach dem Seitenwechsel nicht durchhalten können“, sagte der Headcoach. „Dennoch war zu sehen, dass wir die kämpferisch gute Leistung aus dem Saarland-Spiel bestätigen konnten. Auch wenn es wieder eine Niederlage war, nehmen wir dennoch gute Ansätze mit in die nächsten Wochen.“