Kanada, Australien, USA, Deutschland – vier Nationen, die am nächsten Sonntag gemeinsam im Trikot der Fighting Farmers Montabaur um den Aufstieg in die 2. Bundesliga (GFL) kämpfen werden. Wenn die Footballer im Mons-Tabor-Stadion die Regensburg Phoenix empfangen (14 Uhr), dann können sie sich vor allem auf einen breiten und starken Kader an deutschen Spielern verlassen, den die Westerwälder auf einzelnen Positionen ganz gezielt international verstärkt haben. Bei einem Sieg wäre der Aufstieg perfekt.
Manchmal machen sie den Unterschied, die sogenannten „Import“-Spieler im American Football. Das sind Spieler, vornehmlich aus den USA oder Kanada, die von deutschen Football-Vereinen ganz gezielt verpflichtet und eingeflogen werden. Während die beiden Konkurrenten in der Aufstiegs-Relegation – Regensburg und die Pforzheim Wilddogs – ihr Spiel vornehmlich auf die „Imports“ ausgerichtet haben, können die Farmers vor allem mit einem breit und ausgeglichenen Kader auftrumpfen, in dem fast alle Schlüsselpositionen von deutschen Spielern besetzt sind.
Und dennoch machen die Spieler, die man aus dem Ausland verpflichtet hat, das Team auf einzelnen Positionen noch stärker. Interessant ist in dieser Saison die Mischung. Da ist zum einen der Amerikaner Tim Edmonds, der im Jahr 2016 aus den USA zu den Farmers kam. Edmonds zeigt, wie schnell aus einem „Import“ ein „Westerwälder“ werden kann, denn eigentlich nur für ein Jahr verpflichtet, ist Edmonds bis heute geblieben – als Spieler und als Trainer. Beruflich längst in der Region heimisch geworden trägt er weiterhin das Trikot der Farmers, wird bei den Aufstiegsspielen jedoch verletzt fehlen.
Mit Godfred Agyemang haben die Farmers erstmals einen Spieler aus dem fernen Australien verfplichtet. Der „kämpfende Bauer“ mit der weitesten Anreise hat als Running Back schon immens wichtige Touchdowns erzielt. Agyemang sollte und wollte eigentlich schon vor mehr als zwei Jahren für die Farmers spielen. Doch dann kam Corona – und der Wechsel platzte. Man blieb jedoch weiter in Kontakt – und machte zur laufenden Saison den Deal dann doch noch perfekt.
Während der Saison stieß zudem mit Kieran Benedito ein Kanadier zum Team des Regionalligisten. Der in Offense und Defense variabel einsetzbare 26-Jährige hatte zuvor in St. Pölten in Österreich gespielt und sich danach den Farmers angeschlossen. Schon in den ersten Spielen konnte Benedito zeigen, wie wertvoll er für das Team sein kann.
„Godfred und Kieran sind genau die Verstärkungen, die wir uns für das Team gewünscht haben“, sagt Sebastian Haas, Sportlicher Leiter der Farmers. „Sie haben sich sehr gut in die Mannschaft integriert und verstärken den Kader gezielt auf wichtigen Positionen.“
Und so werden ein Australier, ein Kanadier, ein Amerikaner (an der Seitenlinie) und ihre deutschen Mitspieler – rund 50 an der Zahl – am nächsten Sonntag versuchen gemeinsam den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt zu machen. Nachdem Regensburg am ersten Spieltag gegen Pforzheim verloren hat, ist die perfekte Konstellation für ein echtes Finalspiel gegeben: Gewinnt Montabaur am Sonntag dieses Spiel, ist der Aufstieg geschafft. „Seit vielen, vielen Jahren das wichtigste Footballspiel in Montabaur“, sagt Haas. „Dieses Spiel erinnert uns an das packende Aufstiegsspiel gegen die Erding Bulls. Wir erwarten eine große Kulisse und eine erneut ganz besondere Atmosphäre auf den Rängen.“