Heimsieg gegen Pforzheim

Die Wilddogs hatten einen richtig guten Plan. Und der schien auch aufzugehen. Doch die Farmers hatten einen Plan B – und der gab am Ende den Ausschlag. Pforzheim hatte es auf das Laufspiel der Westerwälder abgesehen, also machte es Montabaur durch die Luft und schlug die Gäste mit ihren eigenen Waffen. Die Fighting Farmers holten so den dritten Sieg im vierten Saisonspiel, und das 32:14 (13:7) war am Ende auch in der Höhe verdient. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können für Pforzheim.

Ausgerechnet ein Punt brachte die Farmers im ersten Quarter erstmals in aussichtsreiche Feldposition. Spielmacher Kevin Brüngel hatte das Leder von der eigenen 30-Yard-Linie bis in die Endzone der Gäste gepuntet. Nach drei erfolglosen Versuchen musste auch Pforzheim punten – von der eigenen 20-Yard-Linie, an die eigene 20-Yard-Linie. Der verunglückte Punt bescherte den Farmers zumindest einen Fieldgoal-Versuch, doch der wurde von den Wilddogs erfolgreich geblockt. Ansonsten egalisierten sich beide Teams im ersten Viertel – Tim Edmonds (Farmers) und Dustin Heidt (Wilddogs) ließen sich jeweils eine Interception gutschreiben, ansonsten war nicht viel passiert. Zumindest nicht auf der Anzeigentafel, auf dem Feld hatte sich gleichwohl eine Menge getan. Montabaur merkte schnell, dass das eigene Laufspiel nur schwer in die Gänge kommen würde. Ein Quarter lang lief man sich die Nase blutig, dann packte man Plan B aus.

„Wenn die wollen, dass wir passen, dann passen wir halt“, war aus der Farmers-Teamzone zu vernehmen. Das Ergebnis: Ein Touchdown von Christian Baader nach Pass von Quarterback Kevin Brüngel (18 Yards, Zusatzpunkt Tino Balle) und ein Touchdown von Lucas Lauel (10-Yard-Pass von Brüngel, PAT verschossen). Dazwischen hatte US-Running-Back Zain Gower das Leder von der 40 an die 6-Yard-Linie getragen. „Die Pforzheimer Defense war sehr gut vorbereitet und hat versucht, unseren Lauf zu stoppen“, sagte Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Umso wichtiger war es für uns, dass wir dann mit dem Passspiel gleich zwei Touchdowns erzielt haben. So konnten wir die Defense auseinander ziehen, das war für unsere Offense der Schlüssel zum Erfolg.“

Der Gegner war damit jedoch noch lange nicht geschlagen, denn die Wilddogs verfügen mit Quarterback Chris Treister ebenfalls über einen starken Passer, der gleich mehrere sehr gute Anspielstationen vor sich weiß. Nach einem Big Play über die linke Seite bediente Treister Receiver Jürgen Kolodziej mit einem 10-Yard-Pass zum 7:13 (Zusatzpunkt Manuel Nitschke). Und gleich nach der Pause legten die Gäste nach: Pass Treister auf Darren Harmon (20 Yards), Zusatzpunkt Nitschke. Bedeutete in der Summe: Pforzheim lag plötzlich mit 14:13 in Führung. Es war jedoch das letzte Mal, dass sich die Gäste an der Farmers-Defense nicht die Zähne ausbissen.

Die Offensive der „kämpfenden Bauern“ fand zudem immer besser ins Spiel. Pascal Rogawski trug das Leder beim Return von der eigenen Endzone bis an die 25-Yard-Linie. Wenige Spielzüge später lief Zain Gower den Ball über 15 Yards bis in die Endzone (Zusatzpunkt Balle zum 20:14). Und im letzten Quarter besorgte erneut der Amerikaner mit einem Lauf die Vorentscheidung, als er mit 5 Yards Anlauf es bis zum Touchdown schaffte (26:14). Die anschließende Two-Point-Conversion mit einem Pass auf Tino Balle scheiterte.

Weitere Touchdowns wussten die Wilddogs trotz starker Fieldposition der Farmers erfolgreich zu verhindern, etwa bei der Interception von Jan Katzorke, dessen Lauf über rund 25 Yards einen schlappen Yard vor der Endzone von Pforzheims Quarterback Treister gestoppt wurde. Punkten konnte Montabaur dennoch: Tino Balle besorgte mit zwei Fieldgoals (20 und 27 Yards) den 32:14-Endstand.

„Das war ein klasse Spiel, wir haben auf beiden Seiten des Balles stark gespielt“, freute sich Haas. „Ein toller Teamwin. Wir haben hinten raus erfolgreich die Uhr kontrolliert, konnten immer wieder auch durch die Mitte Yards gut machen.“ Dort, wo man zu Spielbeginn noch am Gegner abgeprallt war, schwanden mit zunehmender Spieldauer die Kräfte der Gäste. „Wir hatten drei, vier Ausfälle wegen Verletzungen, vier, fünf weitere Spieler fehlten beruflich bedingt“, sagte Wilddogs-Headcoach Bernd Schmitt. „Das bessere Team hat heute gewonnen. Wir konnten bis zum dritten Quarter dem Gegner einen guten Fight bieten. Danach haben uns die Alternativen gefehlt.“ Haas freute sich nicht nur über den dritten Sieg, sondern auch über ein nun spielfreies Wochenende an Pfingsten. „Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt und tut uns jetzt richtig gut. Einige Spieler sind angeschlagen und können jetzt mal durchschnaufen.“