Wieder fehlte nicht viel, die Belohnung aber blieb erneut aus: Die Fighting Farmers Montabaur leisten sich im Derby-Heimspiel gegen die Wiesbaden Phantoms zwischenzeitlich eine Schwächephase, die die Gäste aus Hessen effektiv ausnutzen. Und obwohl die Westerwälder Sekunden vor dem Ende noch einmal kurz vor Wiesbadens Endzone stehen, fehlen am Ende erneut einige wenige Yards. Die Phantoms gewinnen in Montabaur mit 24:17 (0:0, 7:14, 0:10, 10:0).
Wir haben nach der Führung mit der Offense etwas nachgelassen
„Wir sind gut ins Spiel gestartet“, bilanzierte Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel, der jedoch dann auch sah, warum die Gastgeber ins Hintertreffen gerieten: „Wir haben nach der Führung mit der Offense etwas nachgelassen, weil wir zu undiszipliniert waren und Strafen unsere Drives kaputt gemacht haben. In der Phase haben wir uns zu sehr auf die Spielchen des Gegners eingelassen. 13 Strafen für 125 Yards sind einfach zu viel.“
In Zahlen ließ sich dies so: Nach einem punktlosen ersten Quarter ging Montabaur durch einen Lauf von Christopher Hobson (11 Yards, Zusatzpunkt Jamal Hedhli) mit 7:0 in Führung. Justin Schmitz und Felix Schulz drehten mit zwei Touchdowns nach Pässen von Phantoms-Quarterback Lennard Turturica die Partie zugunsten der Gäste noch vor der Pause (7:14). Und weil die Farmers auch im dritten Quarter 10 weitere Gegenpunkte zuließen (Touchdown Jerry Weishaupt, Fieldgoal Leon Amberg), lagen sie deutlich mit 7:24 hinten.
Starke Aufholjagd
Was folgte, war aber eine starke Aufholjagd, die schon in einer halbstündigen Gewitterpause vor Wiesbadens Fieldgoal eingeleitet wurde. „Uli Knauer hatte da die richtigen Worte gefunden“, lobte Brüngel Farmers-Headcoach Uli Knauer. „Danach haben wir zum ersten Mal in dieser Saison Moral gezeigt, was mich positiv für die nächsten Einheiten und Spiele stimmt.“
Im vierten Quarter verkürzten die Farmers durch einen Lauftouchdown von Quarterback Tom-Emil Meissner und ein Fieldgoal von Jamal Hedhli auf 17:24. Den anschließenden Onside-Kick sicherte Damon Burton, der die Farmers damit erneut in Ballbesitz brachte. Die schafften es Sekunden vor dem Ende noch einmal bis an die 2-Yard-Linie der Phantoms, brachten den Ball aber nicht mehr in die Endzone. Ein starkes Comeback, das erneut nicht belohnt wurde.
Wir werden kontinuierlich besser
„Nach unserer Führung waren wir plötzlich unkonzentriert und haben den Gegner dadurch unnötig stark gemacht“, sagte Uli Knauer. „Leider zog sich das bis zur Unwetter-Unterbrechung. Danach sind wir wieder besser ins Spiel gekommen und haben uns rangearbeitet. Am Ende hatten wir es selbst in der Hand, haben uns aber leider nicht belohnt. Wir werden aber kontinuierlich besser.“ Sportdirektor Brüngel dankte zudem der erneut starken Kulisse: „Klasse, dass die Fans nach der Gewitter-Unterbrechung beim Stand von 7:21 wieder ins Stadion gekommen sind und uns bis zu Ende so toll angefeuert haben.“
Foto: Elembee – Lena Brüngel
Text: Tom Neumann (Studio Fischkopp)