Es war nur ein erster Test, und doch hat er schon viele wertvolle Erkenntnisse gebracht – auf und neben dem Platz. Das in Teilen neu formierte GFL2-Team der Fighting Farmers Montabaur hat unter dem neuen Headcoach Tino von Eckardt den ersten Sieg eingefahren, schlägt den Regionalligisten Cologne Crocodiles mit 28:14 (14:0, 0:6, 0:0, 14:8). Doch auch das Drumherum im Stadion hat Lust gemacht auf die neue Saison in der GFL2.
„Das war ein typisches Pre-Season-Game mit viel Rost und Spinnweben“, sagte von Eckardt. „Am Anfang sah es so aus, als wüssten wir, was wir da tun. Dann sind wir ein bisschen lausig geworden. Was ich aber gut finde: Wir sind in der zweiten Halbzeit wieder zurückgekommen und haben die Fehler des Gegners ausgenutzt. Das hat mir gut gefallen.“
In Zahlen hört sich das so an: 14:0 schon nach wenigen Minuten. Den ersten Touchdown der neuen Saison fing US-Neuzugang Hakim Williams auf Pass von Quarterback Tom Emil Meissner. Den zweiten Touchdown erlief Spielmacher Meissner selbst (beide Zusatzpunkte Jamel Hedhli). Danach kehrte erst einmal Ruhe auf dem Scoreboard ein. Lediglich Devon Sanders schaffte vor der Pause mit seinem Lauf in die Endzone noch etwas Zählbares, dieses Mal für Köln. Weil der Zusatzpunkt geblockt wurde, führte Montabaur zur Pause mit 14:6.
In Hälfte zwei bekamen auch die Back-ups ihre Einsatzzeiten. „Es war wichtig, dass alle Spieler ungefähr die gleiche Spielzeit hatten und wir auch alle in der Videoanalyse sehen können“, sagte von Eckardt. Der Headcoach sah zudem, wie seine Mannschaft sich noch das eine oder andere Mal in Szene setzen konnte. Zum Beispiel bei den beiden Touchdown-Läufen von Marek Gieß und Enoch Bonzi (beide Zusatzpunkte Jamel Hedhli). Aber auch die Defense zeigte sehr gute Ansätze. Den Crocodiles gelang lediglich noch ein weiterer Touchdown durch Aron Gordan Decker (zwei Zusatzpunkte durch Lauf von Aron Hunke).
„Ich bin insgesamt zufrieden, ohne den Sieg überzubewerten“, bilanzierte von Eckardt, nicht ohne jedoch den Blick schon nach vorne zu werfen: „Die Crocodiles waren für heute der richtige Gegner, genauso wie es in zwei Wochen wichtig und richtig ist gegen einen Erstligisten zu testen. Das wird ein anderes Kaliber. Jeder, der jetzt zu groß denkt, wird in zwei Wochen wieder eingefangen. Dann haben wir den Kopf wieder da, wo er hin muss.“
Bemerkenswert abseits des sportlichen Geschehens: Im Stadion mit neuer (Stein)Tribüne und neuem Kunstrasenplatz herrschte rund um das Spiel und auf den Tribünen eine spürbare Aufbruch-Stimmung. 550 Zuschauer zu einem Testspiel – das alleine ist schon ein ganz starkes Signal. Die Vorfreude auf die neue Saison ist unübersehbar, und auch die Professionalisierung des Zweitligisten schreitet sichtbar voran.
