Am Ende lag ein halber Meter zwischen völliger Ekstase und riesiger Enttäuschung: Die Fighting Farmers Montabaur scheitern in der Schluss-Sekunde gegen die Gießen Golden Dragons mit einem Fieldgoal-Versuch aus 47 Yards nur um Zentimeter – und steigen mit der 14:16-Niederlage (0:0, 0:0, 0:3, 14:13) sportlich aus der GFL2 ab. Am Ende waren es über die gesamte Saison hinweg gesehen zu viele kleine Fehler, die ein besseres Ergebnis verhindert haben.
Eine Saison der vergebenen Möglichkeiten
Fünf Niederlagen mit nur einem Score Unterschied – wie bitter willst du aus einer Liga absteigen? Für die Farmers war es am Ende eine Saison der vergebenen Möglichkeiten, und genau das ist auch die Geschichte dieses letzten Spiels vor knapp 1000 lautstarken Fans im heimischen Mons-Tabor-Stadion.
Drei Quarter lang passiert offensiv nichts. Das ist zu wenig in einem Spiel, in dem es um Alles oder Nichts geht. Natürlich sind die Dragons besonders in der Defensive extrem stark – das waren sie schon immer. Aber Montabaur bekommt einfach keinen Fuß auf den Boden. 0:0 zur Pause. 0:3 nach dem dritten Quarter, weil Gießen zumindest mal ein Fieldgoal auf die Anzeigentafel bringt.
Schmerzhafte Niederlage
Dann aber kommt das, worauf die Kulisse, die Trainer und sicherlich auch die Spieler lange warten mussten: die Gastgeber finden endlich einen Weg, den Ball zu bewegen. Jannik Wagner bedient mit einem Pass Jamel Hedhli zum Touchdown (40 Yards), der den Zusatzpunkt gleich selbst verwandelt. Bitter: Die Dragons gehen erneut in Führung, liegen Mitte des letzten Viertels nicht unverdient mit 10:7 in Führung.
Doch Montabaur kann noch einmal reagieren: Wieder ist es ein Pass von Wagner, wieder fängt Hedhli, samt Zusatzpunkt steht es 14:10. Und es sind nur noch wenige Minuten auf der Uhr. Aber auch Gießen kommt noch einmal in Schlagdistanz. Moritz Körner fängt den Ball und erzielt einen Touchdown. Die Gäste vergeben den Zusatzpunkt und führen mit 16:14.
Mit etwas mehr als einer Minute auf der Uhr versuchen die Gastgeber sich noch einmal in Fieldgoal-Position zu bringen. Am Ende müssen Sie es aus 47 Yards versuchen – eine stolze Distanz. Jamel Hedhli hat die Höhe locker drin, der Ball geht aber knapp links am Goalpost vorbei. Die Niederlage hätte nicht schmerzhafter zustande kommen können und besiegelt bei gleichzeitigem Sieg von Fürstenfeldbruck den Abstieg aus der GFL2. Dieses Programm, mit seinen Fans, dem Management, dem Staff und dem Team hätte es verdient. Allerdings bleibt eben auch dies: Sportlich hat es Montabaur nicht geschafft. Und die Gründe dafür suchen die Farmers ausschließlich bei sich selbst.
Unfassbare Fanbase
„Ganz bitter“, sagte Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel nach der Niederlage. „Es war klar, dass wir vier Quarter unser Spiel machen müssen, um zu gewinnen. Am Ende haben wir das nur im vierten Quarter gezeigt. Unser Dank gilt den Fans, die uns unglaublich unterstützt haben. Wir müssen uns jetzt erst einmal sammeln und dann wieder angreifen.“ Auch Farmers-Headcoach Uli Knauer hob die Unterstützung von den Rängen hervor: „Ich danke unserer unfassbaren Fanbase, die unser 12. Mann sind. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der wir nie aufgegeben haben. Ich danke der Mannschaft, dass sie sich nach dem Saisonstart mit fünf Niederlagen nie aufgegeben hat. Wir hatten es dank harter und akribischer Arbeit des Teams und der Coaches bis zum Schluss selbst in der Hand. Leider haben wir uns nicht belohnt.“
Ein Riesendank
„Einen Riesendank gilt den ganzen Menschen, die die Gamedays zu diesen tollen Events machen: Ob Teamzone, Media Team, Livestreamteam, Techniker, Game- und Playclock, Merchverkauf, Catering, Cheerleading oder Orgateam, hier hat jeder alles gegeben und einen fantastischen Job gemacht!“ sind sich Farmers-Sportdirektor Kevin Brüngel und Farmers-Headcoach Uli Knauer einig.
Foto: Elembee – Lena Brüngel
Text: Tom Neumann (Studio Fischkopp)