Dramatik pur im ersten Playoff-Spiel der Fighting Farmers Montabaur. Die Gastgeber verlieren ein packendes Spiel gegen die Regensburg Phoenix mit 15:20 (0:0, 6:7, 2:7, 7:6). Für den Aufstieg brauchen die Westerwälder am Sonntag einen Sieg bei den Pforzheim Wilddogs.
Diese finalen Minuten hatten es in sich – auch wenn sie kein gutes Ende für die Farmers hatten. In einem schon verloren geglaubten Spiel bekommen die Gastgeber drei Sekunden vor dem Ende zwei Yards vor der Endzone der Regensburger noch einmal den Ball. Machen sie den Touchdown, dann steigen sie in die 2. Bundesliga auf. Die 800 Zuschauer auf der Tribüne halten den Atem an – doch der erlösende Jubelschrei bleibt aus. Regensburg stoppt die Farmers und gewinnt das Duell hauchdünn.
Dabei hatte die Partie stark begonnen. Montabaur bewegte den Ball sehr gut über das Feld, ließ Regensburg im ersten Quarter nur einmal kurz mit der Offensive auf den Platz. Das erste Zählbare erlief im zweiten Viertel Godfred Agyemang, der die Farmers mit 6:0 in Führung brachte. Doch kurz vor der Pause der erste Dämpfer: Mit einem einzigen tiefen Pass von Quarterback Talveyion Cooper auf Gary Tyler gleicht der Phoenix kurz vor der Pause zum 6:6 aus und geht durch den anschließenden Zusatzpunkt (Ibrahim Gürler) mit einer hauchdünnen 7:6-Führung in die Halbzeitpause.
Die nächste kalte Dusche folgte gleich zu Beginn des dritten Quarters, als der Regensburger Running Back Philipp Beutlauser den Ball in die Endzone trug. Regensburg erhöhte auf 14:6. Aber auch Montabaur sendete ein wichtiges Lebenszeichen, verkürzte durch einen Safety auf 8:14.
Bei diesem Spielstand ging es in das letzte Viertel – und eigentlich schien alles auf einen Sieg der Gäste hinauszulaufen. Doch dann zeigte die Farmers-Offense um ihren starken Spielmacher Tom-Emil Meissner, dass mit ihnen jederzeit zu rechnen ist. Erneut ließ Agyemang in die Endzone. Und mit dem verwandelten Zusatzpunkt von Etienne Cardoso gingen die Farmers unter dem frenetischen Jubel der Fans mit 15:14 in Führung.
Zu diesem Zeitpunkt waren lediglich noch vier Minuten auf der Uhr. Doch die reichten Regensburg, um erneut durch Beutlauser den entscheidenden Touchdown (über 40 Yards) zu erlaufen. Zwar musste Regensburg Sekunden vor dem Ende sich noch einmal vom Ball trennen, doch diese bereits beschriebene Szene konnte Montabaur nicht mehr nutzen.
„Gute Leistung der Mannschaft“, sagte Farmers-Headcoach Michael Treber. „Die Mannschaft hat ein paar Punkte liegengelassen, aber super gekämpft. Noch ist nichts entschieden. Wir sind erst in der Halbzeit. In der nächsten Woche gibt es in Pforzheim vier weitere Quarter Football zu spielen. Wir werden wieder angreifen.“