Vierter Sieg im fünften Saisonspiel: Die Fighting Farmers Montabaur machen es beim Wiedersehen mit den Trier Stampers nicht annähernd so spannend wie noch im Hinspiel und setzen sich im heimischen Mons-Tabor-Stadion souverän mit 47:26 (20:0, 7:13, 7:0, 13:13) durch. Damit verteidigen die Westerwälder auch die Tabellenspitze in der Regionalliga Mitte.
Das erste Drittel lief bereits wie geschmiert und spielte vom Verlauf her den Farmers voll in die Karten: Cornell Brown trug das Leder zunächst bei einem Laufspielzug in die Endzone (16 Yards) und fing wenig später ein Zuspiel von Quarterback Christian Baader zum 13:0 (10 Yards, Zusatzpunkt Nico Schön). Weil auf beiden Seiten die Punter „auf Klassenfahrt“ waren, entschieden sich beide Teams dazu, vierte Versuche stets auszuspielen. Das hatte hohen Unterhaltungswert für die Zuschauer – der Ball wurde tatsächlich kein einziges Mal gepuntet. Es barg aber auch ein gewisses Risiko: Trier spielte erstmals einen vierten Versuch an der eigenen 40 aus und scheiterte. Nur einen Spielzug später hatte Baader genau von dort Konstantin Klaucke zum 40-Yards-Touchdown durch die Luft bedient. Nach dem ersten Quarter lag Montabaur deutlich mit 20:0 vorne.
Justin Jordan, den stärksten Athleten der Liga, hatten die Gastgeber bis dahin aus dem Spiel nehmen können, beziehungsweise ihn von der Endzone fernhalten können. Doch im zweiten Viertel lief der Quarterback den Ball gleich zwei Mal zum Touchdown (drei und fünf Yards, ein Zusatz Gianni Böntgen). Die Farmers verloren dieses Quarter, konnten aber nach einem Pass von Markus Wenning auf Cornell Brown (45 Yards) ihrerseits ebenfalls etwas für das Punktekonto tun.
Wennig war auf die Spielmacher-Position aufgerückt, nachdem sich Quarterback Christian Baader im zweiten Quarter bei einem Lauf verletzt hatte. Finale Diagnose und Ausfalldauer sind noch offen, Baader wurde zur Untersuchung mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. „Ein solcher Ausfall ist extrem bitter für uns, aber die Jungs sind sofort für ihn eingesprungen und haben direkt Vollgas gegeben“, sagte Farmers-Headcoach Sebastian Haas. Wenning und US-Import Brown wechselten sich fortan auf der Spielmacher-Position ab.
Und das auch weiterhin mit Erfolg: Brown bedienten Till Heine per Pass zum 34:13 (65 Yards, Zusatzpunkt Schön) – die einzigen Punkte im dritten Quarter. Erst im vierten Abschnitt gaben beide Teams auch in Sachen Score noch einmal Vollgas, und alle Touchdowns gingen auf das Konto der beiden Nico’s auf dem Feld: Nico Bätz fing zwei Touchdowns und schraubte das Trierer Punktekonto auf 26 in die Höhe (Zusatzpunkt Böntgen). Nico Schön fing ebenfalls zwei Pässe (über 3 und 35 Yards) zu Touchdowns, verwandelte zudem einen weiteren PAT und besorgte den 47:26-Endstand.
Auf den Abpfiff mussten Fans und Teams derweil noch etwas warten, denn Trier machte trotz des deutlichen Spielstandes aus den letzten 60 Sekunden der Partie eine Wissenschaft. Zu einem weiteren Score sollte es allerdings nicht mehr reichen für die Stampers, auch wenn sie sich gefühlte zehn Minuten dran versuchten. „Wir hatten unsere Einstellung wohl irgendwo zwischen Trier und Montabaur verloren“, sagte Stampers-Headcoach Kristof Kozak. „Das war eine verdiente Niederlage, Montabaur war einfach besser.“
Zufriedenheit herrschte dagegen im Farmers-Lager: „Ein physisches Spiel, wir haben den Kampf sofort angenommen“, sagte Haas. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Auch die Ausfälle haben wir gut kompensiert.“ Und auch Uli Knauer stellte seiner Defense ein gutes Zeugnis aus: „Ich bin zufrieden. Wir haben aus dem Hinspiel gelernt und konnten den Wirkungsradius von Justin Jordan deutlich einschränken. Trotzdem ärgere ich mich darüber, dass wir den Stampers am Ende quasi zwei Touchdowns schenken.“