Viel Sonne, viele Zuschauer, viele Punkte – und am Ende einen verdienten Sieger, der dieses Mal nicht grün trug: Die Bad Homburg Sentinels sind beim klaren 34:14 (0:0, 21:0, 7:7, 6:7)-Auswärtssieg im Mons-Tabor-Stadion ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und haben eindrucksvoll ihre Ambitionen auf die Meisterschaft unterstrichen. Die Fighting Farmers konnten den Gästen aus Hessen nur selten Paroli bieten und zu wenige eigene Akzente setzen. Woran das lag? Der Gegner war an diesem Nachmittag schlichtweg besser.
„Ein verdienter Sieg, ohne jede Frage“, zollte Farmers-Headcoach Sebastian Haas dem Gegner Respekt. „Sie waren sehr gut vorbereitet, hatten einen klaren Plan und haben diesen auch durchgezogen. Uns ist es dagegen nicht gelungen, die richtigen Antworten zu finden.“ Exemplarisch sei da zum Beispiel das Laufspiel durch die Mitte zu nennen: „Da haben sie uns die Wege einfach sehr gut zugestellt und wir haben keine Lösungen gefunden.“
Begonnen hatte die Partie freilich turbulent bis kurios – stellvertretend sei da nur eine Entscheidung genannt: Ballbesitz Bad Homburg, Fumble Bad Homburg, Farmers covern den Ball (ohne, dass auch nur ein Sentinels in der Nähe ist), die Gäste bekommen auf das Play obendrauf eine 10-Yards-Strafe. Weil aber „ein Spieler aus Bad Homburg mir den Ball gegeben hat“ entschied der entscheidende Unparteiische an der Seitenlinie: Strafe gegen Bad Homburg, aber auch Ballbesitz Bad Homburg. Es war nicht die einzige Situation, die für überraschte Blicke sorgte, spielentscheidend war das alles freilich nicht. Bad Homburg sollte im Spielverlauf noch ausreichend oft seine Klasse unter Beweis stellen.
Zum Beispiel im zweiten Quarter, das beim Spielstand von 0:0 begann und mit einer 21:0-Führung für die Sentinels endete: Johannes Hagen (Pass, 60 Yards), Leo Udasco (Lauf, 10 Yards) und Stefan Hickl (Pass, 8 Yards) brachten die ersten Punkte auf die Anzeigentafel. Die Defensive der Gäste ließ Montabaur zudem kaum zur Entfaltung kommen und schaffte auch den einen oder anderen Turnover. Die Pausenführung war daher schlichtweg verdient.
Kurze Hoffnung keimte im Farmers-Lager auf, als Konstantin Klauke ein Zuspiel von Quarterback Christian Baader zum Touchdown nutzte (Zusatzpunkt Nico Schön). Dem 7:21 folgte jedoch schnell der nächste Nackenschlag: Tiefer Pass auf Bad Homburgs Receiver Stefan Hickl, nächster Touchdown für Bad Homburg. Nach dem dritten Quarter führten die Gäste mit 28:7.
Im letzten Abschnitt konnten die Farmers zahlreiche gute Feldpositionen nur noch zu einem weiteren Touchdown durch Cornell Brown (Pass, 20 Yards) nutzen. Auf der Gegenseite setzte Sentinels-Spielmacher mit einem Pass-Touchdown über 80 Yards noch einmal eine Duftmarke: Sein Zuspiel trug David Kessel nahezu über das gesamte Feld zum 34:14 in die Endzone
„Die Niederlage ist kein Beinbruch“, sagte Haas. „Vor der Saison hätte ich drei Siege und nur eine Niederlage nach den ersten vier Spielen sofort unterschrieben. Wichtig wird es jetzt sein, dass wir unsere Lektionen lernen und uns nun sehr gut vorbereiten auf unser nächstes Heimspiel in zwei Wochen gegen Trier. Und hey, auch gegen Bad Homburg wird es noch ein Rückspiel geben.“