Ergebnisse realistisch einschätzen – eine Lieblingsdisziplin der Fighting Farmers aus Montabaur. 53:0 gegen die Kaiserslautern Pikes. Das klingt deutlich, und das war es auch. Aber es war eben auch ein Erfolg gegen einen angeschlagenen Gegner, der es als Aufsteiger ohnehin schwer hatte in der laufenden Saison in der American Football-Regionalliga Mitte. Bei den Pfälzern fehlten zum Teil Schlüsselspieler, dem Kader fehlte es in Montabaur an Qualität und Quantität. Die Gastgeber wussten dies souverän zu nutzen, scorten in jedem Quarter (18:0, 14:0, 7:0, 14:0) und sind damit nur noch einen Sieg vom Titel entfernt. Nach acht Siegen in acht Spielen braucht es am nächsten Samstag (19. August, 16 Uhr) noch einen Sieg gegen die Frankfurt Pirates – und die Meisterschaft ist eingefahren. Die seit acht Spieltagen von Spieltag zu Spieltag blickenden Farmers werden nicht mehr drumherum kommen, in der nächsten Woche das Thema Meisterschaft in den Mund zu nehmen.
Schon nach dem ersten Quarter waren die Weichen auf Sieg gestellt. Montabaur scorte in jedem Drive: Nach einem Pass-Touchdown von Quarterback Christian Baader auf Pascal Rogawski (8 Yards), einem Fieldgoal von Tino Balle (21 Yards) und einem sehenswerten Lauf von Damon Byrd über 55 Yards (zwei Zusatzpunkte Matthias Pitsch, zwei PAT-Zusatzpunkte Tino Balle) stand es bereits 18:0.
Und bis zur Pause legten die Gastgeber fleißig nach: 45-Yard-Touchdown-Pass von Baader auf Mike Gerolstein, 12-Yard-Lauf von Zain Gower in die Endzone (zwei Zusatzpunkte von Balle) – beim Seitenwechsel stand es 32:0. Und das war auch in der Höhe verdient. Das erste „first down“ im Spiel im zweiten Quarter hatten die Pikes einer Strafe gegen Montabaur zu verdanken. Die Pfälzer hatten es aber auch nicht einfach, schließlich war man ohne den etatmäßigen Quarterback angereist, der aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht. Sein Vertreter, US-Running-Back D’Marcus Rankin, bewies zwar schnelle Füße und einen guten Arm, aber es fehlte ihm an der Spielabstimmung mit seiner Offense.
„Wir mussten improvisieren, wenngleich die Jungs sich im Vergleich zum letzten Spiel gesteigert haben“, sagte Pikes-Headcoach Oscar Loveless. „Das war heute ein hartes Spiel für uns gegen einen Gegner, der größer und besser ist als wir.“ Von dem gab es nach Spielende Lob: „Die Pikes haben mit kleinem Kader gut gekämpft“, sagte Sebastian Haas über einen Gegner, der nur gegen Ende hin manchmal zu viel in die Zweikämpfe investierte und auch vereinzelt zu viel redete. Eine Tatsache, die auch Loveless nicht entgangen war.
Sportlich dominierten die Gastgeber auch die zweite Hälfte, wenngleich dem Farmers-Headcoach ein wenig das Tempo fehlte. „Da sind wir ein wenig lazy geworden, hatten nicht mehr die gleiche Geschwindigkeit wie in den ersten beiden Quartern. Aber das war auch dem deutlichen Spielstand geschuldet.“ Der wurde mit zunehmender Spieldauer noch deutlicher: Mike Gerolstein (Pass, 45 Yards), Pascal Rogawski (Lauf, 10 Yards) und Jan Katzorke (5 Yards) trugen das Leder jeweils bis in die Endzone (drei Zusatzpunkte von Tino Balle) und erhöhten auf 53:0. Die starke Defense ließ keine Punkte zu und schnappte sich zudem drei Interceptions (Christian Ammann 2, Tim Edmonds 1).
„Die Selbstverständlichkeit, mit der die Mannschaft die Siege einfährt, ist beeindruckend“, freute sich Headcoach Haas. „Die fünf Wochen Pause haben uns nicht geschadet. Die Jungs hatten schon im Training bewiesen, wie heiß sie sind. So wollen wir nun auch die beiden letzten Saisonspiele angehen, um unsere Ziele zu erreichen.“
Letztes Heimspiel der Saison
Samstag, 19. August, 16 Uhr: Fighting Farmers Montabaur vs Frankfurt Pirates