Rheinland-Pfalz-Derby in Mainz

Rheinland-Pfalz-Derby, Klappe die zweite: Mainz gegen Montabaur, Eagles gegen Farmers, Landeshauptstadt gegen Kreisstadt. Man sieht sich manchmal eben zwei Mal im Saisonverlauf – was in einer Liga mit „Interconference“-Spielen nicht automatisch der Fall ist. Nun aber gibt es ein Wiedersehen, am Sonntag um 16 Uhr in Mainz. Die Gastgeber kämpfen in diesem Duell noch um den Klassenverbleib in der American Football-Regionalliga Mitte, die Gäste werden dafür kämpfen, den dritten Platz nicht mehr aus der Hand zu geben. Auch wenn die Mannschaften in der Tabelle einige Punkte trennen, dürfte es wie im Hinspiel eine knappe Kiste werden.

Legt man alle Punkte auf den Tisch, die die Farmers-Offense im Hinspiel erzielt hat, dann ist die Ausbeute mit drei Zählern durchaus überschaubar. Ein Fieldgoal von Tino Balle, mehr nicht. Für die Touchdowns war beim 17:6 die Defense, und dort im speziellen Pascal Rogawski verantwortlich. Ein Lauf in die Endzone mit einer Interception in den Händen, ein Sprung in die Endzone mit dem Ball unter dem Arm nach einem Forced Fumble von Uli Knauer (Foto). Es gibt also mit Blick auf die Offense noch Luft nach oben, doch ausgerechnet jetzt haben die Farmers den nächsten Ausfall zu beklagen: US-Running-Back Zain Gower fehlt in Mainz, weil er nach der Hinausstellung in Holzgerlingen gesperrt ist.

„Zain war in den bisherigen Spielen ein absoluter Leistungsträger für uns“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Wir müssen schauen, dass wir die Last im Laufspiel gegen Mainz auf mehrere Schultern verteilen.“ Auf der Quarterback-Position stehen Haas hingegen mit Chris Baader und Kevin Brüngel beide Spielmacher zur Verfügung – im Hinspiel hatte Brüngel noch verletzt gefehlt. Das wird helfen, die Mainzer Defensive zu beschäftigen.

Zumal die Gastgeber bisher nur ein Erfolgserlebnis hatten im bisherigen Saisonverlauf beim 34:32-Erfolg gegen das noch punktlose Schlusslicht Frankfurt Pirates. Der Aufsteiger aus der Oberliga steht aktuell auf einem Abstiegsplatz (2:12 Punkte), drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt, von dem aus derzeit die Diamonds aus Darmstadt winken (5:11). Das Restprogramm könnte den Eagles jedoch in die Karten spielen. Denn nach dem Spiel gegen Montabaur trifft man noch im direkten Duell auf Darmstadt, am letzten Spieltag zudem erneut auf Frankfurt. So könnte man sich zumindest theoretisch in Position bringen, die Diamonds noch abzufangen, die ihrerseits jedoch parallel am Sonntag in Frankfurt spielen. Gewinnt Darmstadt dieses Duell, dann bräuchte Mainz drei Siege zum Klassenverbleib.

Für die Farmers heißt es bis Sonntag nun erst einmal, die Niederlage von Holzgerlingen aus den Köpfen zu bekommen. „Die Mannschaft war natürlich enttäuscht“, sagt Haas. „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Trotzdem hat die deutliche Niederlage weh getan. Wir haben einfach nicht unsere beste Leistung abgerufen und zu viele Fehler gemacht. Ganz im Gegensatz zu Holzgerlingen, die haben ihren Stiefel ohne Fehler heruntergespielt.“

Team und Coaches werden nun alles dafür tun, die starke Saison mit dem dritten Tabellenplatz zu krönen. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen die letzten beiden Spiele gewinnen“, sagt der Headcoach. „Auch wenn wir wissen, dass Mainz uns ganz sicher alles abverlangen wird und hochmotiviert in diese Partie geht. Schließlich geht es für die Golden Eagles um sehr viel. Das wird keine leichte Aufgabe für uns.“