Next Stop Frankfurter Westend: Farmers reisen zu den Pirates

Es ist Sonntag. Keine 24 Stunden sind seit dem Heimsieg gegen Darmstadt vergangen. Ideal, um die Beine hoch zu legen. Den Sieg zu genießen. Die Seele baumeln zu lassen. Sollte man meinen. Doch im Coaching-Staff der Fighting Farmers futtert niemand Trauben zum Rotwein, vielmehr schaut man Video. „Wir haben einige Sachen gesehen, die wir besser machen müssen“, sagt Headcoach Sebastian Haas nach der Analyse der Partie. Gelegenheit, es (noch) besser zu machen bietet sich schon am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Uni Campus Westend, wenn die Westerwälder in der Regionalliga bei den Frankfurt Pirates zu Gast sind.
 
„Das Fazit nach dem Heimsieg bleibt positiv“, sagt Haas auch mit ein wenig Abstand zum 16:6-Auftakterfolg gegen hoch gehandelte Gäste aus Darmstadt. „Wir haben aber in der Redzone zu viel liegen gelassen.“ Es sind die letzten 20 Yards vor der Endzone des Gegners, in der die Offense der Farmers im ersten Saisonspiel die meisten Probleme hatte. „Dazu müssen wir auch an den Strafen arbeiten“, mahnt der Headcoach. „120 Yards gegen uns sind einfach zu viel.“
 
Einzelne Akteure aus dem Kollektiv herauszunehmen, würde der starken Teamleistung nicht gerecht werden. Und doch standen drei Spieler gegen die Diamonds besonders im Fokus: Quarterback Christian Baader und die beiden US-Imports Tim Edmonds (Defense) und Damon Byrd (Offense). „Mit der Entwicklung von Chris sind wir sehr zufrieden“, sagt Haas über seinen Spielmacher. „Er hat das Spiel gut geleitet und unsere Vorgaben umgesetzt. In manchen Situationen hat man ihm natürlich noch angemerkt, dass es quasi sein erstes Jahr als Starting Quarterback ist. Aber das ist völlig normal.“
 
Umso wichtiger, dass Baader in der Offense starke Jungs um sich herum weiß – wie etwa Damon Byrd. „Tim und Damon sind genau die Verstärkungen, die wir uns erhofft haben. Damon konnte gegen Darmstadt zeigen, dass er für uns eine Anspielstation in allen Lebenslagen sein kann. Und Tim hat sich schon voll an seine neue Position im Defense Backfield gewöhnt. Die zwei Interceptions unterstreichen seine gute Leistung.“
 
Für Byrd wird die Partie in Frankfurt zur Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte – in der Vorsaison hatte der Receiver noch das Trikot der Pirates getragen. Die Hessen verloren ihren Saisonauftakt beim Aufsteiger Kassel Titans mit 6:8. „Das war genau das Spiel, das ich erwartet hatte“, sagt Pirates-Headcoach Keith Williams. „Wir haben in dieser Saison ein sehr unerfahrenes Team. 19 der 22 Spieler auf dem Feld waren Rookies. Dafür haben die Jungs einen fantastischen Job gemacht. Wir befinden uns derzeit in einer Aufbauphase.“
 
Die Farmers werden ihrerseits den Piraten nicht den Gefallen tun, sie auf die leichte Schulter zu nehmen. „Frankfurt hat auch in diesem Jahr wieder einen Umport-Quarterback, der ziemlich mobil ist. Und sie haben für die Defense einen Import verpflichtet, der in der letzten Saison noch in Düsseldorf GFL gespielt hat. Auch wenn Frankfurt, gerade in der frühen Phase der Saison, oftmals eine Wundertüte ist, fahren wir dennoch gut vorbereitet auf den Gegner ins Frankfurter Westend.“