Montabaur empfängt am Samstag Pforzheim

Eigentlich fühlte es sich schon nach Sieg an. Die letzte Minute lief bereits. Die Fighting Farmers lagen in Führung. Doch am Ende jubelte nicht Montabaur, sondern der Gegner. Klingt nach der 17:18-Niederlage in der Vorwoche in Weinheim. Passt aber auch auf das letzte Treffen der Westerwälder mit den Pforzheim Wilddogs im Juli 2015. Auch da lag Montabaur kurz vor Schluss vorne. Auch da verlor man die Partie noch (39:45). Aber weil aller guten Dinge nur ganz selten drei sind, soll es am Samstag anders laufen – mit dem besseren Ende für die Farmers. Das Duell gegen die Wilddogs steigt am Samstag um 16 Uhr im heimischen Mons-Tabor-Stadion.

„Irgendwie fängt die Saison immer zu früh an“, sagt Pforzheims Trainer Bernd Schmitt – und muss selbst laut lachen. „Aber ist doch so. Da ist Ostern. Dann machste Camp. Und eine Woche später geht es schon los. Ehrlich, wie willst du da so früh schon auf den Punkt bereit sein.“ Die ersten beiden Saisonspiele verliefen in dieser Saison wie im Vorjahr, berichtet der Wilddogs-Headcoach: „Das erste Spiel ist wie ein Freundschaftsspiel, das verlierst du. Das zweite ist schon ein bisschen besser, da holst du ein Unentschieden. Und danach sieht man weiter.“ In Zahlen und Namen ausgedruckt: Zum Saisonauftakt verlor Pforzheim mit 30:40 gegen Holzgerlingen, in der Vorwoche gab es ein 14:14 gegen Darmstadt.

„Wir haben noch an vielen Kleinigkeiten zu arbeiten“, sagt Schmitt. „Wir haben viele Jugendspieler eingebaut. Aber es läuft noch nicht wirklich rund. Und wenn ich unsere Strafen sehe, dann kriege ich sowieso Haarausfall.“ Wohlgemerkt, da hätte Schmitt durchaus noch etwas zu verlieren. „Ich habe den Jungs nach beiden Spielen gesagt: Männer, ihr verheizt euch das eigene Spiel. Gegen Darmstadt haben wir so viel zu viele Yards hergeschenkt. Wenn du dann noch einen kleinen Fehler drin hast, dann reicht es eben nicht zum Sieg. So wie bei Euch in Weinheim.“

Womit Schmitt einen durchaus wunden Punkt anspricht im Farmers-Lager, denn die Niederlage in Weinheim war in der Tat vermeidbar. „Wir waren grundsätzlich gar nicht schlecht“, sagt Farmers-Headcoach Sebastian Haas. „Aber wir waren am Schluss einfach nicht clever genug, um das Spiel nach Hause zu fahren. Weinheim hat sich aber auch als der erwartet starke Gegner präsentiert.“

Während für viele Regionalliga-Beobachter die Farmers-Niederlage durchaus überraschend kam (Schmitt: „Hätte ich nie mit gerechnet. Nie.“), zeigen auch die anderen Ergebnisse, dass die Teams in der Liga in dieser Saison durchaus eng beieinander sein könnten. „Ergebnisse wie der knappe Sieg von Albershausen in Frankfurt zeigen, dass man keinen Gegner unterschätzen darf“, sagt Haas.

Dessen Team hofft für Samstag auf den einen oder anderen Rückkehrer aus dem Lazarett. „Wir hoffen in der Tat, dass es sich ein wenig lichtet“, sagt der Headcoach. „So wie es aussieht, können wir wieder auf Zain Gower zurückgreifen.“ Auf dessen Position hatte in der Vorwoche – nach der Verletzung von Andre Bidinger – US-Import und Linebacker Tim Edmonds gespielt. Der könnte vermutlich auch noch als Busfahrer einspringen wenn notwendig, wird sich aber am Wochenende wohl wieder ganz auf die Defense konzentrieren können.

Beide Coaches sind sich sicher, dass auch das diesjährige Duell wieder eine knappe Kiste wird. Zu ausgeglichen war das Duell in der Vorsaison. „Montabaur hatte uns letztes Jahr wohl ein wenig unterschätzt, aber das wird ihnen dieses Mal nicht wieder passieren“, sagt Schmitt. „Wer zu viele Fehler macht, verliert das Ding.“